Der Winter war vorüber und unten im Tal, in welchem die Mäuse lebten, war der Schnee endgültig verschwunden. Die Türen und Fenster aus Rinde wurden weit geöffnet, um die wohltuende Frühlingsluft durch das Zuhause wehen zu lassen. Man brachte Möbel, Teppiche und Decken raus. Hängte und stellte sie zum auslüften und der Boden wurde mit frischen Schmelzwasser gewischt.

Die Kinder hatten großen Spaß, wieder draußen toben zu können. Nur eine, Frida die dritte der Fünf saß irgendwann traurig im Moos.  Auf die Frage was ihr fehlte, meinte sie: „Jetzt haben wir Anfang Mai und der Schnee hier unten ist zwar weg. Aber es ist meistens bitterkalt, regnet viel und es ist oft grau. Doch das schlimmste ist, es wächst kaum etwas, kaum eine Blume ist zu sehen, nur ganz kurzes Gras und die Bäume tragen noch immer kein Blattgrün.“

Abends kam die Wald Hexe zu Besuch. Als sie von Fridas Kummer hörte, lud sie die ganze Familie für den nächsten Tag an den kleinen Waldteich in der Nähe ein.

Tag darauf wanderten also Alle zum Teich, es versprach zumindest, wenn auch wieder grauer, dennoch ein trockener Tag zu werden. Bei der Wald Hexe angekommen, erwartete sie bereits ein kleines Picknick.

Nach einiger Zeit nahm die Wald Hexe Frida an die Hand und bat sie sie zu begleiten. Als die beiden um eine Biegung des Teiches gekommen waren, blieben sie stehen. Die immer noch traurig dreinblickende Frida war jetzt auch noch verwirrt, was sollte sie hier. Die Wald Hexe blickte aber nur stumm lächelnd nach vorne. Frida blickte ihr nach, dabei entdeckte sie etwas Unglaubliches. In diesem Teil des Teiches wuchs ein großer Stock Sumpf-Dotterblumen. Glänzend gelbe Blüten, wie viele kleine Sonnen in einem satten kräftigen grünen Blättermeer strahlten ihr entgegen. Und plötzlich brach ein Sonnenstrahl durch die graue Wolkendecke und kitzelte Frida an ihrer kleinen Mäuse Nase. Da wusste sie, dass Alles gut werden würde und die Wärme und das Leben des Frühlings, wenn auch später als sonst, kommen würden.